Familienaufstellungen

Was ist „Systemisches Familienstellen“?

nach Bert Hellinger

Beim systemischen Familienaufstellen kann der Klient ein Problem oder eine Sorge mit (um) nahestehende/n Menschen oder mit sich selbst von einem neuen Blickwinkel aus betrachten und durch einen – parallel zu dem äußerlichen – innerlich ablaufenden Prozess zu befreienden Lösungen gelangen.

 

Die systemische Aufstellungsarbeit, die von Bert Hellinger begründet wurde, führt zu tiefem Verstehen und Annehmen des eigenen Lebensweges mit allen individuellen Möglichkeiten und Begrenzungen. Es geht mehr um den Vorgang des Fühlens, als um intellektuelles Verstehen: das, was ich tief in mir fühle, dessen bin ich mir sicher.

 

Aufstellungen finden meist innerhalb einer Gruppe statt. Durch Reaktionen und Rückmeldungen der Repräsentanten bekommt der Klient Kontakt zu einem abgespaltenen Teil seiner selbst oder seiner Familie, und durchläuft innerlich für ihn wichtige lösende und heilende Prozesse. Der Blick von außen auf die eigene Situtation ist in sich oft schon klärend und führt zu einer „Ent-wicklung“ des Problems.

 

Es besteht die Möglichkeit als Klient oder als Beobachter/Repräsentant an einer Familienaufstellung teilzunehmen.

 

Alle Teilnehmer/innen von Therapiegruppen verpflichten sich, Informationen über Personen, die als Klienten ihr Anliegen in der Gruppe vorstellen vertraulich zu behandeln und nicht an Dritte weiterzugeben. Stellt ein/e Teilnehmer/in ein Anliegen vor, so trägt er/sie damit die Verantwortung, dass andere Teilnehmer/innen persönliche Informationen über ihn/sie erfahren.

Jede Person nimmt in eigener Verantwortung teil und macht aus evtl. Folgen keine Ansprüche geltend.

Nächste Termine: (SIEHE HIER)

Mehr Informationen zu Terminen und Workshops s. auch unter „Aktuelles“.

 „Das Wichtigste, was ein Vater für seine Kinder tun kann, ist, ihre Mutter zu lieben.“ (Henry Ward Beecher)

Bert Hellinger – der Mensch

Über Bert Hellinger wurde und wird viel Zutreffendes und auch nicht so Zutreffendes geschrieben. Was stimmt davon, und was stimmt nicht?

Ich habe Bert Hellinger kennengelernt und über die Jahre viel von ihm gelernt. Ich achte ihn sehr und bin ihm dankbar für viele Einsichten, die ich durch ihn und seine Arbeit gewonnen habe.

Bert Hellinger stößt in seiner direkten Art an, er riskiert auch mal, vor den Kopf zu stoßen. Aber seine Interventionen kommen aus einer Haltung von Liebe für den Menschen vor ihm und dessen Not.

Hellinger arbeitete, so wie ich ihn erlebt habe, „phänomenologisch“.  Phänomenologische Vorgehensweise bedeutet, daß direkt auf die jeweils aktuelle Situation reagiert wird – Gesichtsausdruck, Stimme, Veränderung des Atemrhythmus und andere subtile, unbewußte, Reaktionen des Klienten werden ernst genommen und direkt beantwortet. Dabei „gibt es keinen Zufall“, und auch ein mögliches Lehrbuch tritt dann in den Hintergrund.

So kann es sein, daß zwei Klienten mit einem vergleichbaren Problem nicht nur unterschiedliche, sondern sogar gegensätzliche Antworten bekommen. Das heißt, die Antwort ist nur in diesem Augenblick und nur für diesen speziellen Klienten gültig, und dient wie ein Katalysator zum Anstoßen eines Prozesses.

Sobald der Klient in seinen neuen Prozess gekommen ist, ist die Intervention an sich unwichtig geworden. Sie ist für den phänomenologisch arbeitenden Therapeuten reines Mittel zum Zweck.

Bert Hellinger versteht den Menschen in seiner unscheinbaren Größe und stillen Würde, und gleichzeitig in seiner Kleinheit und ängstlichen Scham. Hinter Schande und Wut erkennt er Liebe, und scheinbare Ablehnung entpuppt er manchmal als den heroischen Versuch, andere zu schützen.

Er ist unbestechlich und läßt sich nicht aufs Glatteis führen, auch nicht durch Schmeichelei.

Danke für alles, lieber Bert!

Video: „Familienstellen verständlich erklärt“

Eine Serie von kurzen Videos von Thomas Hafer zu verschiedenen Themen rund um das Familienstellen – u.a. „Wie finde ich einen guten, vertrauenswürdigen Aufsteller?“

Empfehlenswert.

Die Mutter – unsere erste Liebe

Geht es beim Familienstellen vorrangig um Probleme in der Familie? Eigentlich nicht.

Die Methode ist für mich ein Weg zu immer tieferem Verstehen – des Menschen und seiner Stellung in der Welt, in seiner Familie und in seinen Beziehungen zu anderen und sich selbst. Und damit zu größerer Freiheit und innerem „Heilwerden“.Wie wir durch früheste Eindrücke in der Familie geprägt wurden, wirkt sich wesentlich in der Art unserer Begegnung mit der Welt und den Aufgaben, die sie uns stellt, aus. Viele Schwierigkeiten damit, auch Krankheiten, lassen sich auf diese frühe, tiefe Prägung zurückführen.

Es geht letztlich immer um dasselbe: Abgespaltenes, mit Angst und Traurigkeit Behaftetes, wieder zum Ganzen dazuzunehmen. Der gefürchtete, tabuisierte Teil kann wieder als lebendig und warm erkannt und angenommen werden. In den Tränen, die dieser Prozess uns manchmal kostet, wenn wir uns Abgespaltenem zuwenden, fließt Liebe. Sie wirkt lösend, befreiend und integrierend.

Das Thema „Liebe Mama“ wird bei jedem von Ihnen/euch irgendwie anklingen. Unsere Mutter ist nicht nur unsere erste Liebe (manchmal auch unsere erste Enttäuschung in Sachen Liebe), sie ist unser Zugang zur Welt, zum Leben, und auch zur partnerschaftlichen Liebe.

Wenn sich in uns etwas gegen die Mutter wehrt, gibt es zwar Gründe dafür, „es nützt aber nichts“. Schließlich müssen wir sie doch ganz annehmen, um ganz zu leben, ganz zu lieben, ganz in der Welt sein zu können… Alles oder nichts.

The way we look at things

„If you change the way you look at things, the things you look at change.“
„How people treat you is their karma; how you react is yours.“
„When you judge another, you do not define them, you define yourself.“
Dr. Wayne W. Dyer

Wieviele Leute sind ein Paar?

Beziehungen finden zwischen Systemen statt, nicht nur zwischen zwei Menschen.

Achtest du deinen Partner?

Achtest du dessen Eltern, Großeltern und Ahnen?

Achtest du sie, als das was sie sind, auch wenn du ihre Taten ablehnst, oder wie sie sich vielleicht gegenüber deinem Partner in seiner Kindheit verhalten haben?

Wir müssen unsern Blick und unser Herz für alle öffnen, die im Herzen unseres Partners sind – dann erst sind wir als Paar im Frieden und frei für einander.

Lösungs- oder transformationsorientiert?

Der Unterschied zwischen lösungs- und transformations-orientierter Aufstellungsarbeit wird während des Prozesses der Aufstellung deutlich – wenn „die Lösung“ eine offensichtliche und kurzfristige Erleichterung und Befriedigung für den Klienten und die Gruppe brächte, und daher eine Versuchung darstellt.

Erst wenn der Aufstellungsleiter (immer mit der Gruppenenergie) nicht in diese Falle tappt, wandelt sich der Prozess: in dem entstehenden Vakuum zeigt sich etwas Entscheidendes, was auf einer tieferen Ebene wirkliche Transformation ermöglicht.

Stephan Hausner sagt oft: „Man kann alles aufstellen, und es kommt immer etwas heraus. Die Frage ist: nützt es?“

 

Die Geschichte vom Esel

Ein Esel geht schwerbeladen auf einer staubigen Straße. Rechts ist eine saftige grüne Wiese, links ist eine saftige grüne Wiese, aber der Esel geht brav immer weiter und sagt zu sich, während ihm die Zunge zum Hals heraus hängt: „ich gehe meinen Weg!“

 

Ein anderer Esel steht auf einer saftigen grünen Wiese und frißt zufrieden vor sich hin. Rechts ist eine staubige Straße, links ist eine staubige Straße, aber der Esel sagt sich: „Mir geht es gut“!

(frei nach Bert Hellinger – eine meiner Lieblingsgeschichten von ihm.)

 

Welcher von den beiden Eseln spricht Sie mehr an?

 

 

„Auch wenn es mich das Leben kostet“

von Stephan Hausner

 

„Ordnungen der Liebe“

von Bert Hellinger

 

„Die Mitte fühlt sich leicht an“

von Bert Hellinger

 

„Zweierlei Glück“

von Gunthard Weber

„Verdichtetes“

von Bert Hellinger

 

„Der systemische Lehrer: Resourcen nutzen, Lösungen finden“

von Jürgen Pfannmöller