Zum Temperieren von Nahrungsmitteln

Wie Nahrungsmittel, entsprechend ihren humoralpathologischen Qualitäten, durch Kochen oder Würzen verträglicher gemacht werden können

Die Zubereitungsweise verändert Lebensmittel entsprechend – braten wirkt anders als kochen, dünsten oder im Dampf garen.

Gewürze „temperieren“ – d.h. sie „verändern die Temperatur“ von Nahrungsmitteln.

Wenn z.B. eine stärker erwärmende Wirkung erwünscht wurde, wurden Pflanzen eher in Rotwein (Vinum medicinalis) ausgezogen.

„Kühle“ Nahrungsmittel (Salate, Milchprodukte, z.B. Mozzarella) wurden mit erwärmenden Gewürzen oder Kräutern leichter verdaulich gemacht.

„Trockene“ Nahrungsmittel (s. Wild) mit Trockenobst, Kräutern, oder Speckumwicklungen „befeuchtet“, oder auch in Milch eingelegt. Milch wird mit Kakao oder Honig tatsächlich „erwärmt“, und ist so wirklich bekömmlicher.

Bedenken Sie auch Ausdrücke, die in unsern Sprachgebrauch übergegangen sind, wie „trockener Humor“ oder „trockener Wein“…

 

Erwärmend und befeuchtend sind:

  • Säfte: Möhren-, Weißkraut-, Borretsch-Saft, sowie Feigensirup
  • Obst: Weintrauben, Orangen, Datteln, Bananen, Feigen (im Herbst erhältlich)
  • Gemüse: Möhren (scheiden Stoffwechselgifte aus), alle Kohlarten, roh oder gekocht, mit Kümmel temperiert, Endivien, Löwenzahn, Borretsch (gleicht Salat oder Gurken aus, wirkt „die gelbe Galle mäßigend“), Zwiebeln, Knoblauch
  • Gewürze: Honig, Kakao (temperieren, also erwärmen, z.B. Milch), Senf, Ingwer, Kümmel, Zimt und viele mehr
  • Fleisch: Schwein, Huhn (je jünger das Tier, desto „wärmer“ und „feuchter“, also bekömmlicher), Schweineschmalzwickel, Hirschtalg-Salbe bei z.B. Kniearthrose
  • Tee: Süßholz, Chinarinde (befeuchtend und säftebildend, „Vinum Chinae“, likörglasweise), Angelika, Ringelblume, Wermut (Appetitmangel, Magenverschleimung), Hopfen (Milz- und Leber-„verstopfung“, s. sog. Hypochondrie)
  • Kräuter: Pfefferminze, Salbei, Rosmarin, Löwenzahn, Basilikum (Muttermilch vermehrend, Libido stärkend, bei Melancholie und kaltem Magen), Dill, Gundermann
  • Getränke: Rotwein – mehr oder weniger „trocken“, alkoholische Auszüge aus Kräutern meist erwärmend

 

Kühlend/trocknend:

  • Obst: Brombeeren, Heidelbeeren (tonisierend), Himbeeren, Johannisbeeren, Kirschen, Erdbeeren, Melone (im Sommer erhältlich)
  • Gemüse: Gurken, Kürbis, Salat, Spargel (trocknend, Libido stärkend), Sauerampfer (bei hitzigen Herzkrankheiten), Sauerkraut
  • Getreide: Hafer, Gerste (Bier: kühlend, wird mit Hopfen „erwärmt“)
  • Fleisch: Wild (Hase, Hirsch – lieber selten essen oder meiden)
  • Kräuter: Klatschmohn („kühlt die Glut des Gehirns“), Schlafmohn – Opium – schädigt den „Spiritus animalis“ und den Verstand, nur bei unerträglichen Schmerzen
  • Getränke: Milch – je nach Herkunft, Tierart unterschiedlich (Kuhmilch ist „kühlender“ als Ziegen-, Stuten- oder Muttermilch). Mit Honig, Kakao, Zimt kann sie „erwärmt“ werden, Bier (wird mit Hopfen „erwärmt“), Weißwein, Sekt (wärmer als Weißwein, wird z.B. mit Waldmeister „gekühlt“), Roséwein (relativ neutral)

Universal-Milztee in der kalten Jahreszeit:

Kamillenblüten 20g                                                                                                                                                                                  Fenchelfrüchte 40g                                                                                                                                                        Thymiankraut 40g

Mit kochendem Wasser übergießen, 5min ziehen lassen.

Oder:

Erdrauch-Tee („purgiert die schwarze Galle“). Zubereitung wie oben.

 

Bedenken Sie: jede Milz- und Leberstockung ist mit aktiver körperlicher Bewegung zu verbessern.

 

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