Heilpraktiker abschaffen?

Für Sie gelesen: „Politiker wollen Heilpraktikerberuf abschaffen“ (Auszug aus der aktuellen Presse. Lesen Sie unten einige kurze Kommentare von mir.)

Noch dürfen Heilpraktiker rezeptpflichtige Arzneimittel selbst herstellen – teilweise mit fatalen Folgen. Jens Spahn möchte diese Handlungsspielraum nun gesetzlich einschränken. Den FDP-Gesundheitspolitkern reicht das nicht: Für sie gehört der Heilpraktikerberuf gänzlich abgeschafft.

„Die Krux ist, dass der Anschein erweckt wird, Heilpraktiker seien heilkundig – in Wahrheit sind sie nur darauf getestet, dass sie nicht gefährlich sind“, erklärt FDP-Gesundheitspolitikerin Katrin Helling-Plahr. Die Fachanwältin für Medizinrecht hat die Stellungnahme mit vorangetrieben. Ihrer Ansicht nach ist nicht ausreichend sichergestellt, dass die von Heilpraktikern vorgenommenen Behandlungen tatsächlich „Heilung“ ermöglichen.

Den Heilpraktiker mittelfristig auslaufen lassen?

Um die entsprechende Erlaubnis zu erhalten, müssten Heilpraktiker lediglich eine Prüfung ablegen, die sicherstellen soll, dass von ihren Tätigkeiten keine Gefahren ausgehen. „Dies ist ein Widerspruch zwischen staatlich gesetztem Schein und der Realität“, heißt es im Positionspapier. Da Heilpraktiker anders als approbierte Ärzte vor allem in ihrer Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegte Methoden anwendeten, könne es ein Handeln „lege artis“ der Logik nach nicht geben. Mangels wissenschaftlicher Grundlagen der Tätigkeit könne es daher auch keine fundierte Ausbildung geben.

Wollte man den Heilpraktiker in seiner jetzigen Form beibehalten, wäre es allenfalls möglich, Risikominimierung zu betreiben, heißt es in dem Papier. „Denkbar wäre, den Handlungsspielraum für Heilpraktiker gesetzlich so weit einzuschränken, dass beispielsweise invasive Behandlungen nicht mehr möglich wären.“ Allerdings würde dies die Gefahr von Diagnose- und Befunderhebungsfehlern nicht verringern. „Daher sind wir der Auffassung, dass es im Sinne der Patientensicherheit letztendlich geboten ist, die Erlaubnis zur Bezeichnung als ‚Heilpraktiker‘ mittelfristig auslaufen zu lassen“, erklären die FDP-Gesundheitspolitiker.

Um bereits tätigen Heilpraktikern nicht ihre Lebensgrundlage zu entziehen, sprechen sie sich jedoch für einen Bestandsschutz aus. Ein Auslaufen der Möglichkeit, eine Heilpraktikererlaubnis zu erlangen, bedeute jedoch nicht, dass das gegenwärtig bestehende alternativ- und komplementärmedizinische Angebot ersatzlos entfallen muss, erklärt die Arbeitsgruppe. „Es ist aus unserer Sicht entscheidend, dass ausschließlich wissenschaftlich-fundiert ausgebildete Ärzte staatlich gelabelt ‚Heilkunde‘ betreiben dürfen.“
ext: Hinnerk Feldwisch-Derentrup

Ihrer Ansicht nach ist nicht ausreichend sichergestellt, dass die von Heilpraktikern vorgenommenen Behandlungen tatsächlich „Heilung“ ermöglichen. Die Frage ist: wie ist Heilung definiert – ist „Symptome weggemacht“ geheilt?

Da Heilpraktiker anders als approbierte Ärzte vor allem in ihrer Wirksamkeit nicht wissenschaftlich belegte Methoden anwendeten, könne es ein Handeln „lege artis“ der Logik nach nicht geben.

Wenn im Rückkehrschluss also nichts als Wissenschaft heilen kann, dann ist die Menschheit – meiner Meinung nach – wirklich arm dran.

„Es ist aus unserer Sicht entscheidend, dass ausschließlich wissenschaftlich-fundiert ausgebildete Ärzte staatlich gelabelt ‚Heilkunde‘ betreiben dürfen.“

Wenn das wirklich eine Abbildung der allgemeinen Haltung zum Thema „Heilkunde“ ist, zieht euch warm an, liebe Patienten. Leider kommen mir die Ausdrücke wissenschaftlich-fundiert und staatlich gelabelt und das Wort „Heilkunde“ hier nicht wirklich vereinbar vor.

Heilkunde und Naturheilkunde sind das, was sie immer waren. Es gibt gute naturheilkundliche, wirksame Methoden, die so individuell wirken, dass die Ergebnisse nicht in jedem Fall reproduzierbar sind. Patient A ist nicht wie Patient B, und daher sind seine Symptome bei – von mir aus – der gleichen Infektion, unterschiedlich. Und sein Körper reagiert anders, weswegen auch die Therapie entsprechend anders sein muss.

Es gibt auch bei uns sogenannte Schwarze Schafe. Suchen Sie sich Ihren Heilpraktiker gut aus, hören Sie auf das, was Ihre Bekannten sagen, welche Erfahrungen sie mit ihm oder ihr vielleicht gemacht haben. Mehr möchte ich dazu nicht sagen – es ist ein ewiges Thema, was mich im Grunde langweilt. Gerne erkläre ich Ihnen alles was ich als Heilpraktikerin tue und auch, was ich nicht tue, und warum….

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