„Trinkpredigt“

Trinkmenge

Es gibt eine einfache Formel, mit der Sie selbst ganz schnell ausrechnen können, wieviel Sie täglich trinken sollten, um dem Körper das Vehikel für den Flüssigkeitsaustausch zu ermöglichen, den er täglich vollziehen muss um gesund und reaktionsfähig zu bleiben.

Nehmen Sie Ihr Körpergewicht, multiplizieren Sie es mit 35, und teilen Sie das Ergebnis durch 1000. Die Zahl, auf die Sie so kommen, ist die Anzahl der Liter Flüssigkeit, die Ihr Körper täglich braucht.

Alle Prozesse im Körper finden in der Grundsubstanz Wasser statt: das beginnt mit der Speichelproduktion im Mund, über den Austausch in und aus der einzelnen Zelle, bis zu Verdauungssäften, Gelenkflüssigkeit, der Befeuchtung der Schleimhäute, und schließlich den  Ausscheidungsvorgängen über Niere und Darm. Auch die Schweißproduktion und damit die Hautatmung, ebenso wie die Lungenatmung, sind dringend auf Flüssigkeit angewiesen.

Stellen Sie sich vor: Ihre Nieren bestehen praktisch nur aus winzigen Gefäßknäueln. Urin zu filtern stellt kein Problem für sie dar – ihn aber auf wenig Flüssigkeit zu konzentrieren (manche Patienten – besonders Frauen –  trinken knapp 2 Tassen Kaffee pro Tag), ist Schwerstarbeit für die Nieren.

Tun Sie also Ihren Nieren etwas Gutes – trinken Sie einfach einen Schluck mehr, ein Glas mehr. Durstgefühl stellt sich nach einigen Wochen wieder ein, und bis dahin müssen Sie einfach durchhalten…

Das Argument, „dann muss ich aber alle 5 Minuten“ ist nicht haltbar. Nach 14 Tagen hat sich die Blase an die neuen Anforderungen gewöhnt, die Schleimhaut der Blase ist dann bereits besser durchfeuchtet und somit elastischer, und sie meldet sich nicht mehr „nervös“ nach wenigen Schlücken, sondern kann ohne Schwierigkeiten größere Urinmengen halten.

Wie sollen Ihre Muskeln, Bänder, Sehnen, ja, auch Ihre Knorpelflächen, elastisch und funktionsfähig bleiben, wenn sie trocken sind? Was ist mit den Schleimhäuten – „trockenes Auge“, (ausgetrocknete Nasenschleimhäute sind oft die Basis für nicht enden wollende Sinusitis), und haben Sie schon mal von einem „trockenen Magen“ gehört? Wie sollen Stoffwechselprodukte – also Schlacken – abtransportiert werden, wenn keine Flüssigkeit zur Verfügung steht, in der sie ausgeschieden werden können?

Die Gefäßinnenwand („Intima“) ist außerordentlich empfindlich auf Säuren. (Das ist z. B. der Grund, warum Gefäßschäden beim Diabetes Ausgangspunkt für viele Folgeprobleme sind). Deswegen ist erste Priorität des Körpers den Blutsäurepegel stabil zu halten. Alles was über den akzeptablen Level hinausgeht, wird sofort im Gewebe abgelagert.

Im Umkehrschluss bedeutet das, dass Sie, wenn Sie viel im Gewebe abgelagerte Säure haben (Gelenkbeschwerden, muskuläre Verspannungen, rheumatische Wetterempfindlichkeiten, etc.), eine entsprechend größere Menge Flüssigkeit zu sich nehmen müssen. Es muss sozusagen ein „Vakuum“ für Säure bestehen, damit das Blut die Möglichkeit hat, bereits im Gewebe abgelagerte saure Schlacken wieder aufzunehmen, und über die Nieren auszuscheiden.

Nach einer Massage, körperlicher Bewegung, Sauna, oder andere Aktivierungsmaßnahmen, welche Säuren aus dem Gewebe gelöst haben, macht es noch mehr Sinn, besonders viel zu trinken, damit diese gelösten Säuren sich nicht sofort wieder ablagern…

Tricksen Sie Ihre Fehlermeldung „kein Durst“ aus. Trinken Sie einfach mehr. Machen Sie sich morgens eine große Thermoskanne mit Tee. Trinken Sie, was Sie mögen, zur Not auch gesüßt. Hauptsache, Sie trinken!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


*